Das Preußen-Museum in Wesel
Es ist Tulpensonntag und ich höre durchs offene Fenster schon am frühen Vormittag Karnevalsmusik. Nein, ich bin kein Karnevalsgegner. Ich gönne den Menschen diesen Spaß absolut und freue mich für sie, dass heute so tolles Wetter ist. Ich muss nur selbst nicht daran teilhaben.
Darum habe ich mir auch bei RP-Online, Top 10 im Rheinland, ein paar Ideen geholt, wie ich dem närrischen Treiben entfliehen kann. Entschieden habe ich mich dann für das Preußen-Museum in Wesel.
Untergebracht ist das Museum im Körnermagazin der Zitadelle Wesel. Schon bei der Anfahrt denke ich, das das Gebäude passend zu seiner Bestimmung anmutet: preussisch schlicht, einfach, rechteckig ohne jeden Schnörkel. Leider darf ich im Inneren des Museums keine Bilder machen, so dass ich hier nur ein paar Außenaufnahmen der Zitadelle zeigen kann.
Ich betrete das Museum und befinde mich im Nachkriegsdeutschland der 50er Jahre. Der Krieg ist zu Ende, Deutschland ist unterteilt in die vier Besatzungszonen. Ich sehe Ausstellungsstücke, selbstgemachte Dingen des täglichen Lebens wie Kämme, Spiegel oder auch Armbänder mit eingearbeitetem Bild der Liebsten zu Hause, die vom enormen Improvisationstalent der Menschen an der Front zeugen.
Ich gehe weiter und werde auch hier wieder Zeuge vom Improvisationstalent der Menschen in den Kriegsjahren, sehe Care Pakete, sehe selbst gebautes Spielzeug – sehe viele Gegenstände, die aus alten, kaputten Dingen wiederverwendet wurden. Mein Vater war am Kriegsende ein kleiner Junge. Trotzdem kann er heute noch viel aus der Nachkriegszeit erzählen. Nach Besuch der Ausstellung kann ich mir sehr viel bildlicher vorstellen, wie die Menschen nach dem Krieg darben mussten.
Im zweiten Teil der Dauerausstellung werde ich chronologisch durch die Geschichte Preußens geführt. Wir beginnen im 17. Jahrhundert bei Friedrich Wilhelm von Brandenburg und beenden unseren Gang mit einem kurzen Ausflug in die Weimarer Republik bis zum Nationalsozialistischen Deutschland. Zu jeder wichtigen Persönlichkeit dieser Zeit sehe ich Bilder. Wer ernsthaft an der Geschichte interessiert ist, sollte unbedingt einen Audioguide ausleihen, denn über diesen werden die Personen und ihre Zusammenhänge noch ausführlicher beschrieben als anhand der Infotafel.
Nach dem Besuch des Museums schaue ich mir noch die Außenanlage der Zitadelle an. Der Audioguide begleitet mich auch hier noch, gibt hier allerdings leider nicht mehr so ausführliche Informationen, wie im Inneren des Museums.
Mein Fazit:
Wer sich für die Geschichte Preußens interessiert, der sollte dieses Museum unbedingt besuchen. Ich persönlich hatte mir ein wenig mehr Darstellung des Lebens der normalen Bürger in der Preußenzeit vorgestellt, weniger einen Abriss der Geschichte mit deren gekrönten Häuptern.
[icon name=“home“] Adresse
An der Zitadelle 14 -20
46483 Wesel
[icon name=“clock“] Öffnungszeiten
Das Museum ist Dienstag – Sonntag von 11:00 – 17:00 Uhr geöffnet.
Quelle: Preußen-Museum NRW
[icon name=“money-bill-alt“] Eintrittspreise
(Stand November 2021)
Erwachsene zahlen 4,50 € Eintritt. Kinder und Jugendliche können das Museum kostenlos besuchen.
Genaue Preise, auch Ermäßigungen könnt Ihr dieser Seite des Museums entnehmen.
2 Comments
vielweib
Die RP Top 10 Geschichten sind zwar rudimentär, aber geben schon den ein oder anderen Hinweis, finde ich. Danke für Dein Fazit. Es ist auch eher ein klassisches statt ein Erlebnismuseum, oder?
LG Tanja
Heike
Liebe Tanja,
ja, das ist auf jedenFall ein klassisches Museum. Aber wer sich für die Geschichte interessiert, sollte auf jeden Fall mal hin.
LG Heike