Der Botanische Garten der Universität Cambridge
Der Botanische Garten der Universität Cambridge gehört neben dem Fitzwilliam Museum ganz bestimmt zu den Sehenswürdigkeiten in Cambridge. Der vor über 170 Jahren angelegte Garten enthält eine Sammlung mehr als 8.000 Pflanzenarten aus der ganzen Welt. Ich freue mich sehr auf den Tag, denn ich bin tatsächlich vorher noch nie in einem Botanischen Garten gewesen.
Mein Bed & Breakfast, das ich übrigens sehr empfehlen kann, liegt ein wenig außerhalb der Stadt. Parkplätze sind in der Innenstadt von Cambridge rar, deswegen werde ich heute mit dem Bus in die Stadt fahren. Zum Glück gibt es diese praktische kostenlose App Moovit, die mich ganz einfach ans gewünschte Ziel bringt, ohne die Busfahrpläne kennen zu müssen. Das ist übrigens keine Werbung, nur ein Tipp. Denn ich finde diese App sehr praktisch. Wir haben den ÖPNV damit schon in vielen unbekannten Städten gemeistert.
Moovit führt mich direkt vor den Eingang Station Road Gate des Botanischen Gartens der Universität Cambridge. Leider ist auch heute wieder ein sehr regnerischer Tag und ich überlege, ob ich überhaupt in den Garten gehen soll. Aber die Dame am Eingang beruhigt mich. Wenn es zu sehr regnet, kann ich das Gelände verlassen und später wiederkommen.
In der Tat beginnt es nach kurzer Zeit zu schütten. Also same procedure as yesterday: ab ins Café und hoffen, dass der Regen aufhört. Heute ist meteorologischer Sommeranfang und wir haben 12° C. Der Frustfaktor steigt gerade leicht bis mittelmäßig. Dabei habe ich mich gerade auf den Botanischen Garten so gefreut. Im Café lese ich erst einmal etwas über die Geschichte des Gartens. Der Botanische Garten der Universität Cambridge wurde 1835 von John Stevens Henslow gegründet. Der erste Baum wurde allerdings erst 10 Jahre später gepflanzt, es gab irgendwelche rechtlichen Probleme. John Stevens Henslow war Professor für Botanik an der Universität zu Cambridge und gleichzeitig Lehrer und Mentor von Charles Darwin. Die legendäre Fahrt auf der Beagle hat Charles Darwin ihm zu verdanken. Er hat seinerzeit den Platz auf dem Schiff für ihn organisiert.
Irgendwann hört es zum Glück auf zu regnen und ich starte meinen Rundgang im Herbstgarten. Dieser Teil des Gartens muß im Herbst großartig aussehen, wenn sich die Blätter der Bäume verfärben. Hier stehen unzählige Sorten Bäume, alle weit genug voneinander entfernt, das sie sich wunderbar entfalten können.
Mit dem anschließenden Wintergarten kann ich jetzt im Sommer nicht so viel anfangen. Hier wachsen überwiegend Sträucher, die erst im Winter ihre volle Schönheit entfalten.
„Das ist ja interessant“, denke ich, als ich das Chronological Bed entdecke. Das ist ein längliches Beet, in dem Stauden in chronologischer Reihenfolge angelegt sind, in der sie in England eingeführt wurden. Also praktisch die Geschichte der Stauden.
Der Steingarten in der Nähe des Restaurants ist sehr schön angelegt. Im Vordergrund ist ein großer Teich mit Seerosen, im Hintergrund erhebt sich das kleine, künstlich angelegte „Gebirge“.
Die schon eingangs erwähnten wunderbaren alten Bäume findet man auch auf den großen Rasenflächen wieder. Unter dem „Ast“ des ersten in Großbritannien gepflanzten Mammutbaums finde ich Schutz vor dem Regen.
Dann gehe ich weiter zu den Systematic Beds. Das ist ein Bereich, wo einzelne Staudenbeete in der Rasenfläche angelegt sind. In diesen Beeten werden unterschiedliche Stauden zusammen gepflanzt, um ihre Wirkung aufeinander zu erforschen. Hier gibt es nicht weniger als 1.600 Pflanzen aus fast 100 unterschiedlichen Familien. Leider bin ich ein wenig zu früh in der Jahreszeit, die Blüte lässt noch auf sich warten.
Das Viktorianische Gewächshaus, die Glasshouse Range, ist aus dunkelem Holz gefertigt und sieht schon von außen wunderschön aus. Im Inneren befinden sich 6 unterschiedliche Themenhäuser. Von der Wüste, über den tropsichen Regenwald bis hin zu alpinen Pflanzen ist hier alles vertreten.
Ein wenig enttäuscht beende ich meinen Besuch im Botanischen Garten nachdem ich mir das Gewächshaus angeschaut habe. Ich wünsche, ich hätte euch mehr Bilder zeigen können. Leider habe ich meinen Besuch zu früh im Jahr geplant. Es ist Ende Mai und es ist immer noch kalt und regnerisch. Viele Pflanzen befinden sich noch im Winterschlaf. Wenn ich euch einen Tipp geben darf, plant einen Besuch mindestens 3-4 Wochen später. Also frühestens Mitte Juni.
Vom Botanischen Garten gehe ich gemütlich zu Fuß in die Stadt. Hier könnt ihr lesen, wie es mir an diesem Tag weiter ergangen ist.
Adresse
University Botanic Garden
1 Brookside
Cambridge, CB2 1JE
Öffnungszeiten
November – Januar: 10:00 – 16:00 Uhr
Februar, März und Oktober:10:00 – 17:00 Uhr
April – September: 10:00 – 18:00 Uhr
Eintrittspreise
(Stand: März 2019)
Erwachsene zahlen £ 6.
Kinder bis 16 Jahre können den Park kostenlos besuchen.
Hier könnt Ihr parken
Da sich der Garten mitten in der Innenstadt befindet, ist das mit dem Parken nicht so einfach. Nutzt lieber Park & Ride, oder fahrt mit dem Bus in die Stadt, so wie ich es getan habe.
Hier habe ich übernachtet schnipp
Autumn House Bed and Breakfast
588 Newmarket Road
Cambridge
Telephone: 01223575122
Mobile Phone: 07717455379
Das könnte Euch auch interessieren
- Die Homepage des Botanischen Gartens der Universität Cambridge
- Zur Geschichte des Gartens könnt ihr bei Wikipedia einen ausführlichen Bericht lesen. Die deutsche Variante ist leider um einiges kürzer
- Hier lest ihr über meinen Besuch der Stadt Cambridge
- Oder vielleicht möchtet ihr auch über Oxford etwas erfahren
3 Comments
vielweib
Mammutbäume in England? Sachen gibts :-)
Ich bin durch Dich auf Gartenreisen gekommen. Was ein Glück, auch dieser hier scheint verlockend zu sein.In Cambridge war ich bisher nur einmal zu meiner Abschlussreise der 10. Klasse. Da waren wir auf der cam punten, mehr weiß ich nicht mehr.
Heike
Es gibt übrigens auch Mammutbäume in Deutschland. Sogar ganz in unserer Nähe, in Kaldenkirchen (https://www.sequoiafarm-kaldenkirchen.de). Und meine Eltern haben auch einen im Garten :-)
Emmi
Was für ein schöner Garten das ist. Ich habe Pflanzgefäße aus Keramik aufgestellt, um etwas mediterranes Lebensgefühl in den Garten zu holen. Ein rein englischer Garten erscheint mir zu gepflegt, zu sauber. Schön ist der hier aber trotzdem. Ich würde gern mal nach Cambridge und mir die Uni anschauen.