Urlaub zu Hause – Tagestouren im Westen von NRW
Im Sommer 2020 ist alles anders. Erst der Lockdown, dann das Social Distancing und viele Einschränkungen, die unseren Alltag und auch den Urlaub beeinflussen. Fernreisen sind nach wie vor nicht erlaubt. Und so müssen wir schweren Herzens von unserer Reiseplanung Abstand nehmen und alles stornieren. Aus den geplanten fünf Wochen USA werden nun drei Wochen Urlaub zu Hause am Niederrhein. Aber ich wäre nicht Heike, wenn ich mich davon entmutigen lassen würde. Und so hole ich kurzerhand meine Bucketlist heraus und schaue, was ich immer schonmal in meiner Heimat sehen möchte.
Diese Städte haben wir besucht:
- Düsseldorf
- Aachen und das Dreiländereck
- Maastricht
- Monschau und Niedeggen
- Grugapark Essen und die Margarethenhöhe
- Münster und Rheine
- Fazit
Düsseldorf
In der Stadt am Rhein arbeite ich. Aber im allgemeinen fahre ich morgens hin und abends zum Feierabend wieder zurück. Trotzdem fahren wir auch an unseren freien Tagen immer wieder gerne nach Düsseldorf.
An unserem ersten Urlaubstag gehen wir schön frühstücken und bummeln danach durch die fast menschenleere Stadt. Wir spazieren am Rhein entlang, gehen durch die Altstadt und entdecken tatsächlich das eine oder andere Detail, was uns bisher noch nie aufgefallen war. Die Kö und die Rheinpromenade habe ich selten so leer erlebt.
Spätergehen wir noch einen Kaffee trinken und fahren danach entspannt nach Hause.
Aachen und das Dreiländereck
Aachen ist eine meiner Lieblingsstädte in der näheren Umgebung. Ganz besonders mag ich den Dom. Er ist für mich eine der schönsten Kirchen, die ich kenne. Ein Besuch ist für mich Pflichtprogramm bei jedem Aachenbesuch.
Bevor wir in die Stadt fahren, geht es hoch zum Lousberg. Herrliche Ruhe umgibt mich, als ich aus dem Auto steige. Die Vögel zwitschern und ab und an läuft ein Jogger an uns vorbei. „Wie ist dieser Berg so nahe bei der Stadt eigentlich entstanden?“, frag ich mich. Trümmer aus dem Weltkrieg? Ein Müllberg? Nein. Es ist tatsächlich natürlich entstanden, lese ich später bei Wikipedia. Vom Aussichtspunkt aus hat man einen tollen Blick auf Aachen und Umgebung.
Danach geht es in die Innenstadt. Genau wie in Düsseldorf ist es hier ganz entspannt. Im Frittenwerk essen wir Poutine, und fahren danach zum Dreiländereck. So fühle ich mich wenigstens beim Essen einmal kurz nach Kanada versetzt.
Auf dem Lousberg Der Puppenbrunnen Am Dom Auf dem Domhof kann man derzeit schön draußen sitzen
Im Dreiländereck stoßen Belgien, die Niederlande und Deutschland aneinander. Während der deutsche und belgische Teil recht unspektakulär sind, bietet der niederländische Teil einiges an Unterhaltungsmöglichkeiten.
Da es schon später Nachmittag ist, ist das Labyrinth leider schon geschlossen. Wir schaffen es aber gerade noch, den Turm im belgischen Teil hochzufahren um die Aussicht über Belgien, die Niederlande und Deutschland zu genießen.
Maastricht
Der nächste Tagesausflug führt uns über die Grenze zu unseren niederländischen Nachbarn. Maastricht ist die Hauptstadt der Provinz Limburg und für mich immer eine Reise wert. Die Stadt ist größer als Venlo, verliert aber dadurch trotzdem nicht den Charme der typisch limburgischen Städte an der Maas.
d’Artagnan – gestorben 1673 vor Maastricht Pieke und sein Hund Maoke An der alten Stadtmauer Gemütlich etwas trinken auf der Onze Lieve Vrouweplein
Wusstet Ihr, dass es hier eine ganz tolle Buchhandlung in einer ehemaligen Kirche gibt? Muss man gesehen haben. Leider kann ich euch heute kein Foto davon zeigen, denn die Buchhandlung ist aufgrund von Covid-19 geschlossen.
Monschau und Niedeggen
Nur eine gute Stunde von uns entfernt liegt der kleine Ort Monschau in der Eifel. Ob ihr es glaubt, oder nicht: ich war noch nie hier. Der Ort ist wunderschön. Aber leider auch sehr überlaufen. Selbst mitten in der Woche außerhalb der Sommerferien ist es hier richtig voll. Und sicher dem ganzen Touristen geschuldet, reiht sich hier ein Restaurant an das nächste. Eigentlich schade, denn die Altstadt, die sich rechts und links an die Rur schmiegt, ist wirklich bezaubernd.
Burg Monschau Der Marktplatz früh am morgen. Noch ist es hier schön leer.
Ganz anders ist es in Niedeggen. Hier ist es menschenleer. Die Stadt wird von einem Alleinunterhalter beschallt, der im Altenheim eine Party gibt. Naja, die älteren Herrschaften hören ja nicht mehr ganz so gut. So ist es nicht verwunderlich, dass wir die Schlager fast bis hinauf zur Burg hören.
Fazit: Der Tag in der Eifel war ganz schön. Monschau sollte man einmal gesehen haben. Aber nochmal muss ich hier nicht hin.
Grugapark Essen und die Margarethenhöhe
Den Grugapark in Essen hab ich schon lange im Auge. Habe ich doch auf Facebook schon so viele schöne Bilder davon gesehen. Und als ich auf Google Maps auch noch feststelle, dass die Margarethenhöhe direkt daneben liegt, ist für mich klar: da möchte ich hin.
Nach einer Stunde Fahrt kommen wir auf dem Parkplatz Külshammerweg an. Es ist kurz nach 10 Uhr morgens und der Park hat gerade seine Tore geöffnet. Der Grugapark hat eine lange Geschichte. Eröffnet wurde er im Jahr 1929 und hat unter anderem seitdem eine Reichs- und eine Bundesgartenschau ausgerichtet.
Wer mich kennt, der weiß, wie sehr ich solche Parkanlagen liebe. Hier wird wirklich jedem etwas geboten: dem Städter, der ein wenig frische Luft und grüne Wiesen sucht. Die Familie mit Kindern. Menschen, die einen eigenen Garten gestalten wollen finden hier Mustergärten. Hier gibt es echt viel zu sehen.
Die Bilder vom Grugapark sprechen für sich. Ich werde sie nicht beschriften.
Den zweiten Teil des Tages schlendern wir durch die Margarethenhöhe. Dieser wunderschöne, grüne Stadtteil Essens wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Margarethe Krupp gestiftet, um den hart arbeitenden Mitarbeitern der Firma Krupp eine wunderschöne, grüne Umgebung zum Wohnen zu bieten. Die Margarethenhöhe gilt als Deutschlands erste Gartenstadt und ist absolut einen Besuch wert.
Münster und Rheine
Mit Münster verbinden mein Mann und ich etwas ganz besonderes. Hier haben wir uns kennengelernt und viele schöne Stunden verbracht. Aus diesem Grund fahren wir hier immer wieder gerne hin.
Heute haben wir die Räder auf das Auto gespannt, und sind für zwei Tage ins Münsterland zum radeln.
Am ersten Tag machen wir eine Radtour, die ich bei komoot entdeckt habe. Wir radeln durchs wunderschöne Münsterland und entdecken unter anderem die Saline von Rheine, fahren an der Ems entlang, sehen wunderschöne Schlösser, den Mittelland-Kanal und essen am Ende der Tour leckeres Eis.
Die Surenburg Kloster Gravenhorst Saline Schloss Bentlage Gradierwerk Rheine Am Nassen Dreieck Der Salinenpark Rheine
Dass Münster eine Fahrradstadt ist, brauche ich nicht extra zu erwähnen. Wir lieben es, stundenlang mit dem Rad durch die Stadt zu fahren und dabei unserem liebsten Hobby, dem Geocaching zu frönen.
Beim Kiepenkerl
Fazit
Und so neigt sich unser Sommerurlaub 2020 dem Ende zu. Es war alles anders als geplant. Der Urlaub war auch schön. Aber irgendwie fehlt mir am Schluss dann doch das Verreisen. Das freudige Warten am Flughafen, der Flug, der Leihwagen, die Hotels auf den Rundreisen, die ganze Vorfreude. Wir haben zwar viel gesehen, aber am Ende konnte der Urlaub im eigenen Bett und Tagestouren am Ende doch nicht ganz mithalten.