Riva del Garda – Urlaub am Gardasee
Eine Woche Urlaub am Gardasee. Wo sollen wir wohnen? In welchem Ort buchen wir das Hotel? Die Frage aller Fragen. Nach einigem Suchen auf den gängigen Plattformen entscheiden uns für ein Hotel im Norden des Gardasees, in Riva del Garda.
Das Hotel Louise wirkt sehr einladend und das Preis-Leistungsverhältnis erscheint uns auch passend. Ich spoiler schonmal: Das Hotel ist genauso, wie wir es uns vorgestellt haben. Ein schöner großer Pool lädt nach den Sightseeing Touren zum chillen ein, das Frühstück ist großartig und die Zimmer sehr geräumig und sauber. Das ist übrigens unbezahlte Werbung. Wir haben alles selbst bezahlt.
Der erste Urlaubstag
Den ersten Tag unseres Urlaubs am Gardasee verbringen wir in Riva del Garda selbst. Die letzten beiden Tage haben wir genug im Auto gesessen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns auf den Weg, den Ort u erkunden. Das Hotel liegt nicht weit weg vom Stadtzentrum. Nach knapp 10 Minuten Gehweg stehen wir mitten auf dem Piazza III Novembre.
Aperol Spritz auf der Piazza III Novembre
Direkt am Ufer des Sees liegt die Piazza III Novembre. Der Name erinnert an den Waffenstillstand zwischen Italien und Ungarn. Der wurde am 3. November 1918 geschlossenen.
Dieser luftige Platz ist von Restaurants und Bars umgeben. Überall schlendern Menschen mit einem Eis in der Hand oder sitzen auf den Terrassen und genießen ein leckeres Getränk. Spoiler: Hier werden wir jeden Abend unseres einwöchigen Urlaubs in einer der Bars sitzen und unseren heiß geliebten Aperol Spritz genießen. Danach geht es in eines der vielen Restaurants in der Altstadt zum Abendessen.
Aber jetzt setzen wir uns erst einmal mit einem Eis in der Hand auf eine der Bänke und beobachten das Geschehen um uns herum. Ein Schiff legt gerade am kleinen Hafen an. Auf einem Mäuerchen direkt am See sitzt ein junges Mädchen und beobachtet begeistert die Fische im Wasser. Sie mag sich gar nicht von dem Anblick lösen als die Eltern weitergehen möchten. Selbst eine Teenagerdiskussion hört sich in diesem Moment und auf italienisch für uns wunderbar an. Auch wenn wir gerade nicht mit dem Eltern tauschen möchten.
Der Torre Apponale in der Ecke der Piazza ist ein Uhrturm aus dem 13. Jahrhundert. Der Ausblick von hier aus ist bestimmt großartig. Aber wir verpassen es irgendwie, ihn zu besteigen. Ich bin ehrlich gesagt nicht der größte Fan von engen, alten Treppenhäusern.
Ab auf’s Schiff
Hier ist übrigens auch der Schiffsanleger, an dem wir einen Tag später mit dem Schiff nach Limone sul Garda fahren werden.
Wir bummeln weiter kreuz und quer durch die kopfsteingepflasterten Gassen. Einige der Straßen scheinen aus reinen Wohnhäusern zu bestehen. Andere sind die typisch italienischen Einkaufsstraßen mit Lederwaren, Souvenirgeschäften und kleinen Boutiquen.
Keine Touristen auf der Piazza Marocco
Plötzlich stehen wir auf einem besonders hübschen Platz. Weit und breit sind keine Touristen zu sehen. Aus dem Fenster schaut eine alte Frau. Die Arme auf ein Kissen gelegt beobachten sie den Platz. Aus einem anderen Fenster heraus wird gerade Wäsche aufgehängt. Zwei Italienerinnen gehen plaudernd an uns vorbei.
Wir sind auf die Piazza Marocco im gleichnamigen Viertel getroffen. Mir gefällt der Platz sehr, denn er hat etwas ursprüngliches. An der einen Seite steht ein altes Waschhaus, wie sie auch oft in Frankreich zu finden sind. Der Rest des Platzes ist von Wohnhäusern umgeben.
Über die Viale Dante Alighieri bummeln wir weiter Richtung Osten. Im vergleich zu den kleinen Gassen der Altstadt ist das hier schon fast eine typische Fußgängerzone. Die Straße gefällt mit nicht so besonders. Deswegen biegen wir auch an der Viale Roma wieder ab in Richtung Seeufer.
Durch das mittelalterliche Stadttor Porta San Michele gelangen wir bald wieder zur Piazza III Novembre. Mittlerweile ist es nämlich Zeit für ein nettes Getränk. Nach einem leckeren Espresso – Cappuccino trinkt man in Italien nur zum Frühstück – gehen wir erst einmal wieder zurück zum Hotel und legen uns etwas an den Pool. Abends gehen wir wieder in die Stadt zum Abendessen. Es ist ja nicht wirklich weit.
Ein kleiner Exkurs in die Geschichte: Die Scalier
Wenn ihr euch das Foto der Porta di San Michele anschaut, dann fallen euch vielleicht die beiden Zinnen auf der Mauer auf: die Schwalbenschwanzzinne. Sie sind sozusagen das Markenzeichen der Scalier. Die Familie Scala herrschte im 13. und 14. Jahrhundert über Verona und seine Umgebung. Sie bauten zahlreiche Burgen, die auch heute noch in Oberitalien zu sehen sind. Sie alle sind an den Schwalbenschwanzzinnen zu erkennen. Sozusagen mittelalterliche Corporate Identity.
Fazit
Wir haben die Wahl des Ortes genauso wenig bereut wie die Wahl unserer Unterkunft. Im Vergleich zu vielen anderen Orten rund um den Gardasee war es hier oben im Norden von den Touristenmassen her gesehen sehr angenehm.
Das einzige, was mich wirklich richtig gestört hat war, dass es jeden Abend sehr schwierig war, in einem der Restaurants einen Tisch zu bekommen. Wir sind meistens so gegen 19 Uhr zum Abendessen in den Ort gegangen und mussten von einem Restaurant zum nächsten tingeln, um irgendwo einen Platz zu bekommen. Und in einem der Restaurants einen Tisch zu bekommen, die auf Google o.ä. gute Bewertungen bekommen haben, konnten wir nur träumen.
Hier haben wir gewohnt
Wie schon zu Beginn erwähnt. Das ist keine Werbung, sondern unsere ehrliche Meinung. Wir haben den Urlaub, also auch das Hotel, komplett selbst bezahlt.
Hotel Luise
9 Viale Rovereto
Riva del Garda
Trentino-Alto Adige, 38066