Wie ich beinah Außerirdische in der Wüste Nevadas getroffen hätte
Mitten in der Nacht krabbel ich aus meinem schönen, warmen Bett um mich auf den Weg in die Wüste Nevadas zu machen. Gestärkt durch einen White Chocolate Mocca, zum Glück hat der Starbucks in unserem Hotel rund um die Uhr geöffnet, setze ich mich in den Leihwagen und ab geht die knapp 2 stündige Fahrt über den Highway 93 nach Norden. In Alamo halten wir noch einmal an um den Tank zu füllen und ein kleines Frühstück zu uns zu nehmen.
Kurze Zeit später erreichen wir in Crystal Springs die Kreuzung, die uns auf den Highway 375, dem Extraterrestrial Highway führt. Den Namen erhielt die Strasse, weil sie zur berühmten, lange geheim gehaltenen Militärbasis Area 51 führt, wo angeblich UFOs gelagert werden.
Wir befinden uns mitten im Nirgendwo. Rund um uns ist rein gar nichts. Es ist mittlerweile früher Vormittag, und ganz vereinzelt treffen wir ein Auto auf der sonst leeren Strasse. Der Weg führt schnurgerade durch die Wüste. Lenkrad festbinden, Tempomat einschalten, und das Auto könnte alleine fahren. Rechts und links der Strasse gibt es leichte Erhebungen, die unmittelbare Umgebung des ET Highway ist platt wie ein Brett.
Außer vertrockneten Gras und ein paar vereinzelten Büschen gibt es nichts am Strassenrand. In einer Entfernung sehen wir ab und zu wilde Pferde oder Kühe.
Kurz hinter der Abzweigung gibt’s sogar ein Alien Research Center.
Nach ungefährt 20 Minuten erreichen wir die Black Mailbox. Hier zweigt man zur Area 51 ab, unter Ufologen ist diese Stelle dafür bekannt, das man von hieraus wunderbar UFOs beobachten kann. Die Mailbox wurde übrigens vom Rancher aus der Nachbarschaft installiert, der keine Lust mehr darauf hatte, ständig Briefe an Außerirdische in seinem Briefkasten zu finden.
Noch einmal 20 Minuten später treffen wir in Rachel ein. Hier wohnen um die 100 Menschen. Unser Ziel ist das Restaurant Little A’Le’Inn, ein völlig abgefahrenes Café und Restaurant „right in the middle of nowhere“. Der Kaffee schmeckt gewöhnungsbedürftig, aber die Dame, die das Restaurant führt ist sehr nett und hat viel zu erzählen. Am Tresen sitzt tatsächlich noch ein weiterer Gast, scheint das örtliche Faktotum zu sein.
Nach unserem kleinen Imbiss machen wir uns wieder auf den Weg. Der Rest der Strecke ist einsame, meist schnurgerade Strasse. Man könnte beim Lesen dieses Beitrags meinen, das der Extraterrestrial Highway langweilig ist. Dem war aber ganz und gar nicht so. Die Landschaft war weit, offen und einfach so anders als alles, was ich bisher gesehen habe, so dass ich mich keine Minute der 160 km gelangweilt habe.
5 Comments
Renate
Hallo Heike,
mein Mann und ich sind USA-Fans. Habe über Facebook deine Seite gefunden. Lustig, diese Gegend der Ufologen kenne ich bisher nur aus dem Fernsehen. Wir waren zwar vor Jahren in Nevada, nicht jedoch in dieser Gegend. Hast du auch einen Brief an die Außerirdischen abgeschickt?
Lieben Gruß
Renate
Heike
Hallo Renate.
Keinen Brief geschickt :-) Alu-Schale auf den Kopf und gesendet.
Nano, nano.
LG Heike
Silke
Diese unglaubliche Weite ist gerade das, was das Reisen im Südwesten so toll macht. Ich staune jedes Mal wieder darüber und genieße es.Auf dem ET Highway war ich noh nicht, dafür geht´s dieses Jahr nach Roswell.
Heike
Der ET Highway ist vielleicht auch nicht gerade die Top Attraktion. Wir sind dort gewesen, weil unser gemeinsames Hobby Geocaching ist. Und auf dem ET Highway und in Rachel, Nevade liegen einige verrückte Geocaches. Aber die Fahrt über den Highway ist schon echt krass. Meile um Meile nichts als Einsamkeit und weite Landschaft. Ab und zu mal ein paar Wildpferde.
Anna
Vielen dank für die Informationen. Wenn es Außerirdische gibt dann denke ich doch das sie freundliche sind (So möchte ich zumindest denken). Ist jedenfalls ein interessantes Thema.