Nürnberg: Von Albrecht Dürer und anderen Sehenswürdigkeiten
Es gibt ein paar Städte in Deutschland, die ganz oben auf meiner Wunschliste stehen. Dazu gehören unter anderem Erfurt, Dresden und Nürnberg. Das Wetter zu Pfingsten soll gar nicht so schlecht werden. Und so beschließen Stefan und ich ganz spontan, mal etwas total Verrücktes zu machen: eine „kleine“ dreitägige Rundreise durch Deutschland. OK, das genau diese drei Städte unser Ziel sind, hat auch etwas mit unserem Hobby Geocaching zu tun. Aber das zu erklären, würde hier zu weit führen. Ich erwähne es nur, falls sich jemand über die seltsame Auswahl wundert.
Gefühlt mitten in der Nacht setzen wir uns ins Auto, um einmal quer durch die Republik zu fahren. Wir starten das Pfingstwochenende in Erfurt. Nachmittags geht es weiter nach Dresden. Hier werden wir übernachten und am nächsten Nachmittag nach Nürnberg fahren. Nach einer Nacht in Nürnberg geht es Pfingstmontag wieder nach Hause. Ich kann euch jetzt schon verraten, es fällt mir richtig schwer, mich von Nürnberg loszureißen.
In diesem Beitrag erzähle ich euch von meinem Besuch in Nürnberg. Die anderen beiden Städte folgen in Kürze.
Das erwartet euch in diesem Bericht.
- Die Anreise
- Bummel durch die Stadt am ersten Abend
- Hallertürlein und Kettensteg
- Henkersteg und Weinstadel
- Fleischbrücke
- Heilig Geist Spital
- Hauptmarkt mit Frauenkirche und Schöner Brunnen
- Tiergärtnerplatz und Albrecht Dürer Haus
- Kaiserburg
Die Anreise
Weil wir erst Nachmittags aus Dresden anreisen, beginnt mein perfekter Tag in Nürnberg leicht zeitversetzt. Und zwar im Landbierparadies, einem typisch fränkischen Biergarten. Ich sitze auf einer Holzbank im Grünen. Vor mir steht ein leckeres Glas Bier und ein Teller Nürnberger Bratwürstchen.
Ich bin lange nicht mehr im Süden gewesen. Wie gemütlich es hier in den Biergärten ist, hatte ich schon ganz vergessen. Langsam füllen sich die Tische. Familien mit Kindern, Fahrradfahrer, die von einer frühsommerlichen Radtour hier einkehren, Paare, junge Leute. Hier treffen sich die Menschen zu einem frühen Abendessen oder auch nur auf ein kühles Bier.
Bummel durch die Stadt am ersten Abend
Unser Hotel habe ich mitten in der Stadt gebucht. Direkt neben dem großen Marktplatz, wo alljährlich der Nürnberger Christkindlesmarkt stattfindet. Jetzt im Frühsommer ist das einfach eine super Lage, um die Innenstadt zu erkunden. Letztendlich ist die Lage besser als das Hotel, aber wir sind ja nur zum Schlafen hier. Wir machen uns kurz frisch und starten einen abendlichen Spaziergang durch die Stadt. Weit kommen wir hierbei nicht. Denn die Stimmung auf dem Platz am Tiergärtnertor ist so klasse, das wir hier mit einem Bier in der Hand hängen bleiben.
Den zweiten Tag in Nürnberg starten wir mit einem leckeren Frühstück im Restaurant Five Diner. Ich hatte im Internet nach einem Frühstückstipp gesucht und war hier fündig geworden.
Gut gestärkt begeben wir uns auf unsere Erkundungstour durch die Stadt. Wie in so vielen anderen Städten suchen wir uns wieder einen schönen Geocache, also eine Schnitzeljagd, die uns einmal quer durch Nürnberg führt.
Hallertürlein und Kettensteg
Zügigen Schrittes gehen wir einmal quer durch die Innenstadt zum Hallertürlein. Auch wenn der Name eine kleine Pforte verspricht, handelt es sich hierbei um ein über 600 Jahre altes Fußgängertor in der Stadtmauer. Hier startet übrigens auch unser Geocache.
Auf dem Foto seht ihr die Hallertorbrücke. Sie wurde 1564 erbaute. Und wenn ihr genau hinschaut, erkennt ihr davor den Kettensteg, laut Wikipedia die älteste erhaltene eiserne Kettenbrücke in Kontinentaleuropa.
Henkersteg und Weinstadel
Entlang der Pegnitz gehen wir weiter zum Henkersteg. Der etwas morbide Name dieser Holzbrücke kommt daher, das gleich nebenan das Heim des örtlichen Scharfrichters war.
Heute kann man entspannt über die Holzbrücke gehen und dabei einen ersten Blick auf das größte Fachwerkhaus Deutschlands werfen: das Weinstadel.
Im 15. Jahrhundert wurden im Weinstadel Leprakranke verköstigt, später wurde das Gebäude zu ein Weinlager umfunktioniert. Und heute wohnen hier Studenten.
Fleischbrücke
Der Weg entlang der Pegnitz führt uns weiter zu den Fleischbänken. Hier wurde schon im Mittelalter Fleisch zum Verkauf angeboten. Da, wo man heute Starbucks Kaffee trinken kann, stand im 16. Jahrhundert die Fleischmarkthalle. Heute existiert von dieser Halle nur noch das Ochsenportal.
Die Fleischbrücke, die direkt neben dem Ochsenportal die Pegnitz überspannt, ist die älteste Brücke Nürnbergs. Sie wurde Ende des 16. Jahrhunderts nach dem Vorbild der Ponte di Rialto in Venedig erbaut.
Heilig Geist Spital
Das Heilig Geist Spital wäre sicherlich eines der ältesten Gebäude in Nürnberg, wäre es nicht im 2. Weltkrieg zerstört und in den 50er Jahren wiederaufgebaut worden. Das ursprüngliche Gebäude wurde 1339 errichtet und diente Alten und Hilfsbedürftigen als Unterkunft. Im 19. Jahrhundert war es ein Krankenhaus, heute ist es eine Seniorenresidenz.
Hauptmarkt mit Frauenkirche und Schöner Brunnen
Der Hauptmarkt ist in der Weihnachtszeit die größte Attraktion Nürnbergs. Zählt doch der Nürnberger Christkindlesmarkt zu einem der schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands. Jetzt im Frühsommer tummeln sich die Touristen um den Schöner Brunnen.
Ich stehe vor dem Brunnen und staune. Er sieht tatsächlich aus wie eine Kirchturmspitze. Im Internet lese ich, dass es dazu zwei Legenden gibt.
Beide besagen, dass es sich hierbei tatsächlich um eine Kirchturmspitze handelt. In der ersten Legende erfährt man, dass es keine Hebevorrichtung gab, die schwere Spitze auf die Frauenkirche zu setzen. Die zweite Legende besagt, dass man die Kirchturmspitze viel zu schön fand, um sie so weit oben anzubringen. Da der Brunnen aus dem ausgehenden 14. Jahrhundert stammt, könnten beide Legenden stimmen, oder?
Im Gitter um den Brunnen ist übrigens ein Messingring eingeschmiedet. Alle wollen drei Mal daran drehen, denn das soll Glück bringen. Auch wenn ich nicht wirklich abergläubisch bin, kann es nicht schaden auch drei Mal daran zu drehen.
Tiergärtnerplatz und Albrecht Dürer Haus
Den Tiergärtnerplatz habe ich ja eingangs schon beschrieben. Seinen Namen hat der Platz von einem Wildgehege im Burggraben, das es hier einmal gab.
Auch heute am späten Vormittag kann man hier wieder herrlich sitzen, etwas Leckeres trinken und dabei das rege Treiben auf dem Platz beobachten. Mit einem Cappuccino in der Hand lasse ich meinen Blick über den Platz schweifen. Junge Menschen sitzen mit einem Getränk in der Hand im Schneidersitz auf dem Kopfsteinpflaster. Die Älteren sitzen auf der Terrasse des angrenzenden Restaurants. Und viele Touristen zieht es zu einem alten Fachwerkhaus: dem Albrecht-Dürer-Haus. Hier hat der Maler fast 20 Jahre gelebt. Eine Besichtigung des Museums hebe ich mir für den nächsten Besuch in Nürnberg auf.
Kaiserburg
Zum Abschluss unserer Städtetour in Nürnberg steigen wir noch hoch zur Kaiserburg. Von hier aus hat man eine tolle Aussicht über die Stadt. Auch hier bleibt es beim Besuch der Außenanlagen.
Natürlich lasse ich mir einen Besuch im Burggarten nicht nehmen. Die Rosen duften wunderbar.
Mit einem kleinen Snack im Biergarten an der Kaiserburg verabschieden wir uns von Nürnberg. Lange ist es mir nicht mehr so schwer gefallen, einen Städtetrip zu beenden. Nürnberg hat mir wirklich gut gefallen. Die Stimmung in der Stadt ist total schön und ich werde sicher noch lange an die laue Sommernacht denken, wo ich gemütlich mit einem Hellen in der Hand hier gesessen habe.
Hier habe ich übernachtet schnipp
Sorat Hotel SAXX
Hauptmarkt 17,
90403 Nürnberg
Das Zimmer war jetzt nicht der Knaller. Es war direkt unter dem Dach mit einer ziemlichen Schräge. Das Frühstück haben wir nicht im Hotel zu uns genommen. Aber die Lage ist zur Erkundung der Stadt super. Und um die Ecke ist ein Parkhaus, wo man sein Auto abstellen kann.
Hier habe ich gegessen
Richtig Abendessen waren wir in Nürnberg nicht. Wir haben im Biergarten leckere Nürnberger Würstchen gegessen. Aber das Frühstück im Five Diner war sehr lecker und kann ich nur empfehlen.
Five Diner
Obstmarkt 5
90403 Nürnberg
2 Comments
Bernard Lay
Wirklich ein sehr spannender Blog, danke dafür.
Das Five Diner werde ich aufjedenfall an meine Freunde weiterempfehlen!
Heike
Vielen Dank.