Prag im Sommer – zwei Tage in der Goldenen Stadt
„Was für eine wunderschöne Stadt“ denke ich, als ich am Morgen das Hotel verlasse um die Stadt zu erkunden. Prag zeigt sich mir im spätsommerlichen Sonnenschein von seiner besten Seite. Voller Tatendrang starte ich in meinen perfekten Tag.
Hradschin – Der Burgberg
Mein erstes Ziel ist auf der linken Seite der Moldau und liegt ungefähr 70 m hoch. Man kann den Burgberg über eine Treppe besteigen, man kann aber auch, so wie ich es tue, eine Strassenbahnhaltestelle der Linie 22 suchen, und sich bequem bis zur Halterstelle Pohořelec fahren lassen. Ich gehe auf der gleichnamigen Strasse Richtung Burg. Dort, wo sich die Strasse gabelt, halte ich mich links, um mir das Palais Schwarzenberg anzuschauen. Als alter M.C. Escher Fan muss ich mir unbedingt die „nur gemalte“ Fassade des Gebäudes ansehen.
Am Hradschiner Platz befindet sich die Prager Burg aus dem 9. Jahrhundert, heute Sitz des Tschechischen Staatspräsidenten. Auf dem Ehrenhof, dem 1. Burghof, schaue ich mir die Wachablösung an, die hier zu jeder vollen Stunde stattfindet. Durch den 2. Burghof gehe ich weiter zum 3. Burghof, wo mein Blick sofort auf den Veitsdom fällt. Ähnlich wie am Kölner Dom wurde an dieser Kirche über 600 Jahre gearbeitet, und sie ist noch gar nicht so lange fertiggestellt. Das tut dem Bild aber keinen aber keinen Abbruch, weil die Baumeister sich strikt an die Baupläne aus dem 14. Jahrhundert gehalten haben. Nachdem ich einmal rund um die Kirche spaziert bin, gehe ich weiter zur St. Georg-Basilika, der ältesten erhaltenen Kirche in Prag.
Die kleine Gasse Jiřská führt mich wieder hinab zur Moldau. Auf halben Wege biegt links das Goldene Gässchen ab, wo der Legende nach früher die Alchemisten gelebt haben. Tatsache ist, das in Nr. 22 1922 Franz Kafka gelebt hat.
Wieder auf Moldau Niveau angekommen, führt mich meine Erkundungstour über die Klárov Strasse bis zur Karlsbrücke, über die ich jedoch erstmal noch nicht hinüber gehe. Am Fuß der Brückentürme gibt es einen schönen Platz, wo man für wenig Geld ein leckeres Essen bekommt. Hier lege ich meine Mittagspause ein.
Josefstadt
Über die Karlsbrücke mit ihren 31 Brückenstatuen gehe ich geradeaus in die Fußgängerzone. Dort, wo sich die Strasse teilt, halte ich mich links Richtung Josephstadt, dem alten jüdischen Viertel der Stadt. Beim Schlendern durch die alten Strassen mit den tollen Häusern muss ich wirklich aufpassen, das ich mir nicht die Knöchel vertrete, der Blick geht eigentlich die ganze Zeit nach Oben zu den Fassaden. Ich gehe bis zur Altneu-Synagoge und biege dort auf die Prachtstrasse Pařížská – die Pariser Straße – ab. Entlang der Nobelboutiquen und Designerläden schlendere ich bis zum Altstädter Ring.
Altstadt
Der Altstädter Ring ist ein Muss für jeden Pragbesucher. Der Name Ring hat mich anfangs ein wenig irritiert, weil es sich hierbei um einem Platz handelt. Das er war früher einmal das Zentrum des Handels war, sieht man an den vielen prächtigen Häusern rund um den Platz. Die vielen Cafés und Restaurants laden mich zu einer kleinen Pause ein, bevor ich mich in den Touristentrubel vor der Astronomischen Uhr am Rathaus begebe. Zwischen 9 Uhr und 21 Uhr kann man hier zu jeder vollen Stunde das Glockenspiel beobachten. Man sollte allerdings gut auf seine sieben Sachen aufpassen, denn hier herrscht wirklich ein schlimmes Gedrängel. Ein kleiner Tipp am Rande, der Altstädter Ring ist auch abends ein Besuch wert. Straßenkünstler und -musiker verbreiten eine wunderbare Atmosphäre.
Neustadt
Auf der Grenze zwischen Alt- und Neustadt liegt der Platz der Republik Náměstí, zu dem ich vom Altstädter Ring über die Strasse Celetná weiter spaziere. Hier liegt das Jugendstilhaus Obecní dům, was sowohl von Innen mit seinem schicken Restaurant, als auch von Außen sehenswert ist. Meinen perfekten Tag in Prag schließe ich mit einem Besuch am Wenzelplatz, dem modernen Teil von Prag. Wer noch Puste hat, kann den Tag hier in einem Kino oder den Einkaufsarkaden ausklingen lassen.
6 Comments
Uwe
Prag steht schon lange auf der ToDo Liste… aber noch nie geschafft.
Hast mich noch Neugieriger gemacht….
Heike
Vielen Dank, Uwe. Ja Prag hat mir wirklich gut gefallen.
Liebe Grüße, Heike
vielweib
So sieht Prag also im Sommer aus :-D
Ich war vor Blogger- und Cacherzeiten dort und leider zu sehr kalten Temperaturen (keine Straßencafés etc). Wenn ich Deinen Bericht lese, sollte ich Prag wieder auf meine Bucketlist nehmen. :-)
Heike
Solltest Du unbedingt, liebe Tanja. Mir hat Prag, wie man wahrscheinlich liest, super gut gefallen.
Sabine von Ferngeweht
Das klingt nach einer perfekten Auswahl für meinen Kurzbesuch in Prag ab morgen – danke für die Tipps!
Heike
Sehr gerne. Vielen Dank. Ich wünsch Dir viel Spaß und hoffentlich schöneres Wetter als hier.
Liebe Grüße, Heike